Neuigkeiten von der Tijdgeest

Glühweinzeit im Nebel

In diesem Jahr wurden die Mitsegler der Glühweinzeit auf der Tijdgeest wieder einmal mit einer besonderen Wetterlage überrascht. Während in den vergangenen Jahren Sturm und Schnee für Abenteuer sorgten, war es nun der Nebel, der über dem Wattenmeer lag. Samstag segelten wir bei Sonnenschein (ein Teil der Mannschaft nur im T-Shirt!) nach Terschelling. Sonntag morgen wurden wir schon mit dem monotonen Tuten des Nebelhorns geweckt. Und nachdem noch einmal kurz die Sonne durchgebrochen war, legte sich dichter Nebel über den Hafen. Die Abfahrt zögerte sich heraus. Für sportliche Unterhaltung sorgte der Start des Beerenloops, dem Marathon auf Terschelling. Einige Läufer hatten die Glühwein-Segler schon abends im Oka18 kennen gelernt. Irgendwie waren die schneller wieder fit.

Aber unsere Mitsegler hatten nun den ganzen vernebelten Tag Zeit, zu entspannen. Da die Abfahrt gegen Abend noch immer unsicher war, mussten wir uns leider von der Hälfte der Mannschaft schon auf Terschelling verabschieden. Sie nahmen die Fähre (mit Radar) nach Harlingen, um Sonntags abends wieder nach Hause zu fahren. Nach einem weiteren Palaver wurde dann gegen 19.00 Uhr das Ablegen vorbereitet. Anscheinend hatte sich der Nebel etwas verzogen, und wir konnten die Hafeneinfahrt und die Bojen vom Slenk schon gut erkennen. Die gute Sicht hielt jedoch nicht lange an, schon bald zogen neue Nebelschwaden über das dunkle Watt. Es sollte eine spannende Tour werden. Gesetzlich dürfen wir bei Nebel nur außerhalb der großen Fahrrinnen fahren. Also hielten wir uns am Rand der Sandbänke und manövrierten von einer Boje zur nächsten. Nur einmal ließ sich das Kreuzen der Rinne nicht vermeiden. Dreimal setzten wir dieses Manöver ein, und wurden von entgegenkommenden Schiffen überrascht, die plötzlich wie aus dem Nichts vor uns auftauchten. Die Schnellfähre und die Fischer sind auch bei dieser Wetterlage so schnell unterwegs, dass wir direkt wieder ablenken mussten. Kurz nach diesem Spektakel, konnten wir eine wichtige Boje nicht finden, und strandeten auf der Sandbank. Dann entdeckten wir auch die Tonne im Scheinwerferlicht, allerdings schon hinter uns. Die Tijdgeest kam schnell wieder flott und wir setzten die aufregende Fahrt nach Harlingen, das später selbst aus der Nähe nicht zu sehen war, fort. Kurz vor dem Hafen war es noch mal knapp. Im letzten Moment erwischten wir eine unbeleuchtete Tonne mit dem Scheinwerfer. Ein schnelles Ausweichmanöver sorgte für erneute Aufregung an Deck. Letztendlich schafften wir es sicher bis an die Willemskade, wo die außergewöhnliche Expedition ihr Ziel erreichte! Unbeschreiblich schaurig schön war’s!