Die Tijdgeest hat schon in alten Zeiten die Wasserwege der Niederlande befahren, nicht nur das Wattenmeer, auch Flüsse, Kanäle und Seen gehörten schon von jeher zu den Fahrgebieten des Klippers. Auf dem Wasserwege sind die Niederlande auf besondere Weise zu entdecken. Auch für langjährige Segelurlauber und Hollandliebhaber gibt es immer noch unbekannte Gebiete zu erkunden.

Selbst für die Besatzung der Tijdgeest gibt es jedes Jahr noch neue Wege. In der Saison 2013 war das im April der Schleusengang beim Gemahl „Block van Kuffeler“, wo es vom Markermeer zur Hoogevaart in den Flevolandpolder geht.  Ein enormer Wasserhub macht den Schleusengang besonders spannend. Man scheint in eine andere Welt geschleust zu werden. Dieses Gebiet liegt durchschnittlich 5m unter dem Meeresspiegel. Hier wird einem die Trockenlegung der ehemaligen Zuiderzee richtig bewusst. Die Landschaft ist vom Menschen gemacht. Auch wenn die Natur das Reich erobert hat, die geplanten Strukturen sind deutlich erkennbar. Bäume stehen in Reih und Glied, ein Wanderweg läuft schnurgerade am Ufer entlang. Aber sonst viel naturbelassener Wildwuchs, breite Sträucher und viel Schilf am Ufer. Einige Wasservögel fliegen auf, sonst herrscht Stille. Beinah öde, diese Landschaft. In der Ferne sieht man die Industrie und Hochhäuser von Almere. Die Tijdgeest macht an einem rotten Holzanleger fest. Irgendwo im Nirgendwo. Ein idealer Punkt für eine abenteuerliche Nachtwanderung. Bei der Suche eines Nachtcaches entdecken die mutigen Wanderer sogar einen Biber, der sich im verwilderten Ufergewächs zu schaffen macht. In vielen Teilen des eingepolderten Landes sind Naturgebiete entstanden, die Pflanzen, Tieren und Insekten neue Lebensräume bieten. Ein Kontrast zu den neuen Städten und Dörfern, die eher praktisch und strukturiert gebaut sind. Im Flevolandpolder kann man die Naturgebiete nicht nur zu Wasser, sondern auch auf Wander- und Fahrradwegen erkunden. Die Stiftung Flevolandschap organisiert Exkursionen, Workshops und Aktivitäten rund um und in der Natur.