Alte Zeiten - Neue Zeiten
Die Tijdgeest wurde 1906 erbaut auf der Werft der Gebrüder Bodewes in Martenshoek in der Provinz Groningen. In die Fahrt ging das Schiff als Einmaster unter dem Namen „Risico“, den sie sicher noch bis 1962 behielt.
1983 wurde das ehemalige Frachtschiff umgebaut als segelndes Passagierschiff. Seitdem fährt die Tijdgeest als Zweimaster über das IJsselmeer, die friesischen Binnengewässer und das Wattenmeer.
In den letzten Jahren sind die Gästekabinen komplett neu aufgebaut und nach den neuesten Bestimmungen mit brandverzögernden Materialien eingezimmert worden. Es erwartet Sie eine helle, freundliche Unterkunft mit dem nötigen Komfort der heutigen Zeit.
Kleine Details, wie die verkleideten Spanten und die traditionellen Prismen, lassen den ursprünglichen Charakter des Schiffes wieder aufleben.
Auch die Technik an Bord ist im Laufe der Zeit immer mehr ausgebreitet worden. Im rasanten Tempo ist eine Menge technischer Apparatur dazu gekommen. Im Winter 2011/2012 wurde der Maschinenraum aufgerüstet mit einem Brandschutzsystem, einem starken Akkulader und einem neuen Umformer. Auf der Tijdgeest gibt es nur für den Notfall einen Generator. Im Alltag werden die Segelgäste und die Natur nicht von Lärm und Gestank gestört.
In alten Zeiten wurden die Frachten beinah ausschließlich segelnd befördert. Oft hatten die Schiffe nur einen sehr schwachen Hilfsmotor, sodass sie von Hand mit Muskelkraft oder mit Hilfe von Pferden in schmale Hafeneinfahrten gezogen wurden. Entlang der deutschen und niederländischen Flüsse und Kanäle findet man auch heute noch die alten Treidelpfäde.
Im Maschinenraum der Tijdgeest finden Sie nun einen Daf 615. Stark genug, um das Schiff sicher zu manövrieren und auch lange Abstände abzulegen. Ziel und Herausforderung der Besatzung und der Segelgäste ist es aber, der treuen Dafne viel Ruhe zu schenken, und alle Ziele segelnd zu erreichen. Wenn das Wetter und der Platz im Hafen es zulassen, wird auch segelnd an- und abgelegt.
Früher wurde das Schiff nur mit kleiner Besatzung gesegelt und gab es Winden für Schwerter und Segel, die mit der Hand gekurbelt wurden.
Die schweren Seitenschwerter sind mittlerweile mit elektrischen Winden ausgestattet worden.
Die Takelage der Tijdgeest ist nun mit Fallen und Schoten „auf der Hand“ zu bedienen. So muss nicht mehr gekurbelt werden und können viele aktive Hände an die Taue. Die Segelführung kann gut an die Möglichkeiten der Gruppe angepasst werden. Zu den Standartsegeln gibt es auch noch extra Segel, die bei Bedarf gesetzt werden können. So muss es Ihnen nicht langweilig, aber auch nicht zu anstrengend werden.